Wallfahrtsmedaille auf die Erzbruderschaft St. Michael in Berg am Laim/München

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "SIGNUM ARCHICONFRATERNIT S MICHAELIS ARCHANG"; Kreuz, auf dessen breiten Enden die Buchstaben F - P - F - P. Außen Schrift.

Rückseite: Aufschrift "Auf dem Schild: QUIS - UT - DEUS"; Der auf einem Drachen stehende Erzengel Michael hält mit der Rechten einen Stab mit Doppelkreuz und im linken Arm einen Schild. Auf den Enden der dem Erzengel umhängenden Stola jeweils ein Buchstabe: F - P.

Die Wallfahrtsmedaillen zeichnen sich durch eine große Vielfalt in Form und Material aus. Dabei haben sich die Darstellungsarten und äußeren Formen im Laufe der Zeit deutlich gewandelt. So entwickelten sich aus den relativ einfachen Pilgerzeichen des Mittelalters die aufwändig gestalteten Wallfahrtsmedaillen der Frühen Neuzeit, die sich ab der industriellen Revolution zu immer einfacheren und zum Teil auch keinem speziellen Ort zuweisbaren Massenobjekten entwickelten. Die vorliegende Wallfahrtsmedaille wurde auf die Erzbruderschaft St. Michael im 18. Jahrhunderts in Silber geprägt und vorderseitig partiell emailliert. Die Bruderschaft wurde 1693 in der damals kurkölnischen Hofmark Berg am Laim bei München gegründet und stand im Gegensatz zum Orden vom Heiligen Michael nicht nur dem Adel offen. 1725 wurde die Bruderschaft in den Rang einer Erzbruderschaft durch Papst Benedikt XIII. erhoben, dies gestattete auch die Angliederung von Filialen. Die Hauskirche der Erzbruderschaft ist seit 1751 St. Michael im heutigen Münchner Stadtteil Berg am Laim.