Wallfahrtsmedaille auf die Wallfahrt zur „Madonna mit dem gespaltenen Haupt“ in Neukirchen beim Heiligen Blut

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "S MARIA - NEVKIRCH"; Zwischen RO - MA das Gnadenbild von Neukirchen auf einer Bodenlinie, im Abschnitt die Jahreszahl 1751. Außen Schrift.

Rückseite: Ein von Strahlen umgebener Schild mit gekröntem Marienmonogramm, darunter MP θY.

Die Wallfahrtsmedaillen zeichnen sich durch eine große Vielfalt in Form und Material aus. Dabei haben sich die Darstellungsarten und äußeren Formen im Laufe der Zeit deutlich gewandelt. So entwickelten sich aus den relativ einfachen Pilgerzeichen des Mittelalters die aufwändig gestalteten Wallfahrtsmedaillen der Frühen Neuzeit, die sich ab der industriellen Revolution zu immer einfacheren und zum Teil auch keinem speziellen Ort zuweisbaren Massenobjekten entwickelten. Die vorliegende Wallfahrtsmedaille zeigt auf der Vorderseite das Gnadenbild in der Wallfahrtskirche von Neukirchen beim Heiligen Blut. Zu erkennen ist darüber hinaus ein Säbel, der in das Haupt der Madonnenstatue gehauen wurde. So berichtet die Legende von einem Hussitenführer, der Anfang des 15. Jahrhunderts versuchte die Marienstatue mit einem Schwerthieb zu zerstören. Aus dem Kopf der Statue floss anschließend eine blutartige Flüssigkeit. Entsprechend erhielt der Ort durch dieses Wunder im 16. Jahrhundert den Namenszusatz „zum Heiligen Blut“.