Wallfahrtsmedaille auf die Wallfahrt zu „Unserer Lieben Frau vom Stern“ in Taxa

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "S MARIA - IN TAXA"; Das in einem Stern sitzende Marienbild, darunter zwischen der Jahreszahl 16 - 18 das spätere Sternei auf einem Ziegelstein liegend. Außen Schrift.

Rückseite: Aufschrift "SANCT - AVGVSTINO ORA P N"; Hüftbild des Heiligen Augustinus im Bischofsornat nach rechts, den Krummstab in der Rechten und das lodernde Herz in der Linken haltend. Außen Schrift.

Die Wallfahrtsmedaillen zeichnen sich durch eine große Vielfalt in Form und Material aus. Dabei wandelten sich die Darstellungsarten und äußeren Formen im Laufe der Zeit deutlich. Aus den relativ einfachen Pilgerzeichen des Mittelalters gingen die aufwändig gestalteten Wallfahrtsmedaillen der Frühen Neuzeit hervor. Im Zuge der Gegenreformation nahm nicht nur die Zahl der Wallfahrtsorte stark zu, sondern auch die Typenvielfalt der Wallfahrtsmedaillen. Erworben wurden die Stücke von den Gläubigen zumeist am jeweiligen Pilgerort, waren aber keine bloßen Souvenirs, sondern Zeichen gelebter Volksfrömmigkeit. Sei es als Anhänger, als Bestandteil des Rosenkranzes oder eingenäht in die Kleidung: Schutz und Segen sollen die religiösen Medaillen auch noch in modernen Zeiten gewährleisten. Mit dem 19. Jahrhundert und einer zunehmenden Industrialisierung der Produktion entwickelten sich jedoch die Wallfahrtsmedaillen schließlich zu regelrechten Massenobjekten.