Wallfahrtsmedaille auf die Wallfahrt zur Heiligen Thekla in Welden bei Augsburg (Neu-Leblang)

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "S / THECLA V"; Die Heilige Thekla im Nonnenhabit, liegend mit dem Kreuz in der Rechten und einem Lilienstängel in der Linken, darüber Schrift. Im Abschnitt das mit der Grafenkrone bedeckte und unten mit dem bayerischen Georgi-Ordensstern behangene gräflich Fugger'sche Wappen zwischen den Buchstaben I - M / G - W.

Rückseite: Aufschrift "S IOAN / NEPOMVC"; Der Heilige Johann von Nepomuk liegend, Märtyrerpalme und Kreuz haltend, darüber Schrift. Im Abschnitt eine strahlende Monstranz.

Die Wallfahrtsmedaillen zeichnen sich durch eine große Vielfalt in Form und Material aus. Dabei wandelten sich die Darstellungsarten und äußeren Formen im Laufe der Zeit deutlich. Aus den relativ einfachen Pilgerzeichen des Mittelalters gingen die aufwändig gestalteten Wallfahrtsmedaillen der Frühen Neuzeit hervor. Im Zuge der Gegenreformation nahm nicht nur die Zahl der Wallfahrtsorte stark zu, sondern auch die Typenvielfalt der Wallfahrtsmedaillen. Erworben wurden die Stücke von den Gläubigen zumeist am jeweiligen Pilgerort, waren aber keine bloßen Souvenirs, sondern Zeichen gelebter Volksfrömmigkeit. Sei es als Anhänger, als Bestandteil des Rosenkranzes oder eingenäht in die Kleidung: Schutz und Segen sollen die religiösen Medaillen auch noch in modernen Zeiten gewährleisten. Mit dem 19. Jahrhundert und einer zunehmenden Industrialisierung der Produktion entwickelten sich jedoch die Wallfahrtsmedaillen schließlich zu regelrechten Massenobjekten.