Ulrichskreuz auf die Krönung Joseph I. im Januar 1690 als römisch-deutscher König zu Augsburg

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "CRVX / S / VDALRICI"; Die Lechfeldschlacht im Jahr 955: Von rechts das Heer der Deutschen und nach links das der Ungarn, im Zentrum der Heilige Ulrich und Otto I., beide zu Pferd; der Heilige Ulrich nach dem Kreuz greifend, das ihm von oben herab von einem Engel gereicht wird. Im Abschnitt Schrift.

Rückseite: Aufschrift "AVGVSTA VIN - DELICORVM"; Ansicht der Stadt Augsburg hinter der Stadtmauer, darüber der bekrönte Reichs-Doppeladler mit Schwert und Zepter und dem Bindenschild auf der Brust. Unten Schrift.

Die Wallfahrtsmedaillen zeichnen sich durch eine große Vielfalt in Form und Material aus. Dabei wandelten sich die Darstellungsarten und äußeren Formen im Laufe der Zeit deutlich. Aus den relativ einfachen Pilgerzeichen des Mittelalters gingen die aufwändig gestalteten Wallfahrtsmedaillen der Frühen Neuzeit hervor. Im Zuge der Gegenreformation nahm nicht nur die Zahl der Wallfahrtsorte stark zu, sondern auch die Typenvielfalt der Wallfahrtsmedaillen. Erworben wurden die Stücke von den Gläubigen zumeist am jeweiligen Pilgerort, waren aber keine bloßen Souvenirs, sondern Zeichen gelebter Volksfrömmigkeit. Sei es als Anhänger, als Bestandteil des Rosenkranzes oder eingenäht in die Kleidung: Schutz und Segen sollen die religiösen Medaillen auch noch in modernen Zeiten gewährleisten. Mit dem 19. Jahrhundert und einer zunehmenden Industrialisierung der Produktion entwickelten sich jedoch die Wallfahrtsmedaillen schließlich zu regelrechten Massenobjekten.