Schmiedeeisernes Gitter mit Wappen der Nürnberger Familie Tucher, 1736

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Ursprünglich wurden überwiegend Werkzeuge und Waffen aus Eisen gefertigt, das Material erlangte jedoch im 15. Jahrhundert zunehmend größere Beliebtheit im Kunsthandwerk. Ab dem 16. Jahrhundert gehörten Werke aus Schmiedeeisen fest zum Repertoire. Seit dem 18. Jahrhundert fand es auch bei der Fertigung von Denkmälern und auch bei Schmuck Verwendung. Insbesondere im Barock entstanden herausragende schmiedeeiserne Dekorelemente vor allem für die Architektur. Das Material war ideal geeignet, bewegte Ranken, Bänder oder auch Rocailleformen zu fertigen, wie sie das schmiedeeiserne, bogenförmige Gitter aus dem Besitz der Familie Tucher aufweist. In dessen Mitte präsentieren sich das von Voluten- und Akanthusblattdekor umrankte Tucherwappen sowie die, durch das Wappen getrennte Jahreszahl „1736“. Das Bandel- und Rankenwerk füllt das Bogenfeld komplett aus. Das Wappen zeigt den oben fünfmal schrägrechtsgeteilten Schild, in dessen unterer Hälfte sich das plastisch ausgearbeitete Haupt des Hl. Mauritius im Halbprofil befindet. Oben ziert es eine Krone als Zeichen des Adelsanspruchs der Familie.

Autor

Anja Falderbaum