Kleiner, eintüriger Schrank mit Einlegearbeit

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Der kleine eintürige Schrank ist in der Ansicht von den seitlichen Lisenen mit geschnitztem Flechtband und der farblich abgesetzten Einlegearbeit auf der Türe geprägt. Die Intarsie zeigt eine Amphore mit Ranken in einem hochrechteckigen hellen Feld. Der Korpus steht auf einem stark profiliertem Sockel, dem eine glatte Sockelblende untergestellt ist. Der Aufsatz ist wie ein Gebälk mit weit auskragendem, profiliertem Gesims und einer Zahnschnittleiste gearbeitet. Beide Elemente, Sockelblende und der gesamte Aufsatz mit der Deckplatte als Klappe sind eine Ergänzung aus dem 19. Jahrhundert. Ebenso ist das Intarsienfeld in die Fläche der Nussbaumtüre nachträglich eingesetzt worden. Im Inneren sind sowohl ein Schubkasten, der auf dem Schrankboden läuft, als auch die Beschläge original erhalten. Heute kennt man nurmehr wenige kleine Kredenzen dieser Art. Aber Schränkchen mit ähnlichem Aussehen und auf einem weit auskragenden hohen Podest sind als Betpulte aus Italien bekannt. Diese Nutzung kann bei dem Möbel nicht nachgewiesen werden, obwohl sein Format dies nicht ausschließt. Die Gestaltung, die Verarbeitung, das Material sowie die Beschläge entsprechen den einfachen italienischen Möbeln des 17. Jahrhunderts.

Autor

Angelika Lindner