Walzenkrug mit Streublumen und Vogeldekor, 1729

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Dieser mit Streublumen- und Vogelmotiven in Blaumalerei nach Delfter Vorbild dekorierte Fayence-Walzenkrug stammt aus den Anfangszeiten der Nürnberger Fayencemanufaktur. Diese wurde 1712 gegründet und bestand bis 1840. Die Firmengründer, der Goldschmied Heinrich Gottfried Anton Hammon (1656–1723), der Handelsmann Johann Conrad Romedi (1704–1720) und der Zinngießer Christoph Marx (1660–1731) erhofften sich zusätzliche Verdienstmöglichkeiten, da die erzeugten Krüge und Kannen mit Silber- und Zinnmontierungen versehen wurden. Die Produktion von Gefäßen mit Metallmontierung betrug über die Hälfte des Gesamtvolumens der Manufaktur. Deckel, Daumenrast und Standring dieses Kruges sind aus Zinn gefertigt. Den Henkel ziert ein aufgemaltes Zopfmuster. Auf der Deckeloberseite sind die Buchstaben „AB.S“ und die von einem Lorbeerkranz umgebene Jahreszahl 1729 eingraviert.

Autor

Amelie Gerhard