Enghalskanne mit Allianzwappen der Familien Tucher und Imhoff

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Die Enghalskanne strahlt durch ihre kräftige, bunte Farbgebung auf der weißen Glasur. Der Hausmaler Wolfgang Rößler (1655–1717), dessen Monogramm auf der Henkelzunge zu finden ist, hat auf der bauchigen Wandung eine Flusslandschaft mit angrenzendem Wald und einem Wanderer wiedergegeben. Umgeben wird die Szenerie von einem Gebinde aus Frühlingsblumen, das auf dem schmalen Hals der Kanne mit einer Kaiserkrone seinen Abschluss findet. Daran hängen, mit einer Schleife festgebunden, die einander zugeneigten Wappen der Nürnberger Patrizierfamilien Tucher und Imhoff mit reicher Helmzier und Kartuschen aus Rollwerk. Allianzen zwischen diesen beiden Ratsgeschlechtern sind seit dem 15. Jahrhundert überliefert. Während Rößlers Nürnberger Schaffenszeit von 1682–1711 sind mehrere Hochzeiten bekannt: Christoph Berthold Tucher (1667–1731) heiratete 1701 Maria Clara Magdalena Imhoff. Sein Bruder Johann Paul V. Tucher (1660–1732) ehelichte 1704 Maria Magdalena Imhoff. Schon beider Vater Stefan IV. Tucher (1628–1689) war seit 1657 mit Clara Helena aus der Familie Imhoff verheiratet. Doch auch die Eheschließung 1697 zwischen Christoph Sigmund (1655–1712) und Helena Regina Imhoff fällt in diese Zeit.

Autor

Daniela Gäbisch