Glasbecher mit der Ansicht von St. Helena

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Landsitze und Anwesen wurden nicht nur auf Gemälden und in Grafiken, sondern auch auf Glas und Keramik verewigt. Die feine Schwarzlotmalerei des Kugelfußbechers zeigt den Tucher’schen Besitz St. Helena in seiner weitläufigen, hügeligen Landschaft. Paulus Tucher erwarb 1574 das Anwesen samt Kirche, deren Patronat die Familie bis ins Jahr 2000 inne hatte. Vermutlich entstand der Becher zusammen mit zwei weiteren Kugelfußgläsern, welche die Tucher’schen Besitzungen Simmelsdorf und Winterstein zeigen. Die Gläser wurden, wohl auf Bestellung der Familie, von einem sogenannten Hausmaler bemalt. Hausmaler erwarben Gläser und Keramik, um sie dann nach den Wünschen des Auftragggebers individuell zu dekorieren. In diesem Fall diente dem Künstler eine Radierung des in Nürnberg tätigen Kupferstechers J.C. Renner vom Anfang des 17. Jahrhunderts als Vorlage.

Autor

Birgit Schübel