Deckelvase mit chinoiser Malerei

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Das Paar Deckelvasen mit chinoiser Blaumalerei gehörte vielleicht dem Bayerischen Staatsrat und leidenschaftlichen Kunstsammler Heinrich von Tucher (1853–1925), der nachweislich auch Keramik im fernöstlichen Stil besaß. So hatte er aus dem Berliner Kunsthandel 1889 ein Paar „alte chinesische Porzellan Vasen“ erworben. Am hohen oktogonalen Stand der vorliegenden Vasen befindet sich aus Eichenblättern und Eicheln ein sogenanntes Behangmuster, wie es in der Fayencemalerei gerne verwendet wurde. Die bauchige, nur leicht achteckig gebrochene Wandung zieren vier figürliche asiatische Szenen. Auf dem oktogonalen Deckel wechseln sich landschaftliche und florale Dekorelemente ab. Der gedrückte kugelige Knauf zeigt indessen wieder Eichenblätter (Gegenstück: Museum Tucherschloss, HI Kh 073). Fayencen dieser Art wurden ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts vor allem in Delft hergestellt. Man versuchte das teure fernöstliche Porzellan durch eine weiß glänzende Oberfläche und eine Blaumalerei mit Chinoiserien zu imitieren.

Autor

Daniela Gäbisch, Claudia Däubler-Hauschke