Wandleuchter in Rocailleform

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Das Paar schmiedeeiserner Wandleuchter ist nahezu identisch (HI Kh 080 a und b). Im rechten Winkel geht von einer kleinen Eisenplatte der eigentliche Leuchter ab. Vier einzelne Voluten bilden das Grundkonstrukt. Darüber hinaus sind die einzelnen Spangen mittels blattartiger Formen verbunden und verziert. Die größte der Voluten läuft in einem Bogen aus, auf dessen Höhepunkt der Lichtteller Platz findet. Nach oben hin bildet er vegetabile Ornamente aus. Beide Leuchter weisen eine klare Schauseite auf. Die Blechverzierungen sind lediglich von einer Seite an der Grundkonstruktion befestigt, sodass auf der Rückseite sowohl diese Konstruktion als auch die Verbindungselemente zwischen den einzelnen Voluten deutlich sichtbar sind. Für Leuchter des 18. Jahrhunderts fehlt, je nach Datierung, entweder eine Reflexionsfläche zur Steigerung der Lichtwirkung oder aber aufwändigerer Schmuck der Wandhalterung. Die ausladende Länge der Leuchter und die exponierte Schauseite legen die Vermutung nahe, dass die Leuchter ursprünglich nicht für einen kleineren Innenraum gedacht waren. Schmiedeeiserne Leuchter mit Blattmuster waren im Rokoko der Beleuchtung von Gärten, Eingangshallen oder Treppenhäusern zugedacht. Möglicherweise handelt es sich aber sogar um umgearbeitete Teile eines Torgitters.

Autor

Lisa Reinhard