Deckelhumpen mit Figur der Athene als Bekrönung

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Der Deckelhumpen besitzt an seiner Wandung das für die Nürnberger Goldschmiedekunst typische Dekor der in Sanduhrform angeordneten Buckel, die mit getriebenen Blüten und Blättern verziert sind. Die Felder dazwischen zeigen gravierte Blumen, den gebuckelten Deckel bekrönt eine vermutlich später ergänzte Figur der griechischen Göttin Athene mit Helm und Schild. Die Daumenrast ist in der Form eines geflügelten Engelskopfes, der Henkel als Hermenbüste gegossen. Überwiegend in bürgerlichen Kreisen trank man im 16. und 17. Jahrhundert vor allem Bier und warmen gewürzten Wein aus Humpen mit Deckeln. Von dem Goldschmied Hans Reiff (1580–1633, Meister 1609) ist eine große Anzahl an Werken überliefert. Bemerkenswert darunter sind eine Taufgarnitur aus der Dresdner Sophienkirche und ein Pokal mit der stattlichen Höhe von fast eineinhalb Metern, der 1647 als Geschenk von Königin Christine von Schweden an Zar Alexej Michailovitsch überreicht wurde und der sich heute in Moskau in der Rüstkammer des Kreml befindet.

Autor

Birgit Schübel