Tisch mit zwei Auszugsplatten

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Der Ausziehtisch hat eine sehr hohe Zarge. Seine vier gedrehten Säulen stehen auf einem flachen Fußrastenrahmen, darunter je ein gedrückter Kugelfuß. Die Auszugsplatten sitzen unter der oberen Tischplatte und sind auf versetzt angebrachten, keilförmig zugeschnittenen Längsleisten geschraubt, die auf einem Mittelquerbrett lose gelagert und dadurch auf das Niveau der großen Tischplatte herausziehbar sind. Unter der Tischplatte liegend sind die Auszugsplatten an den Längskanten mit einem eisernem Klapphebelbeschlag arretiert. Ein innerhalb des Fußrastenrahmens liegender weiterer Brettrahmen auf Kugelfüßen kann ebenso weit wie die Tischplatten herausgezogen werden. Der Ausziehtisch entspricht in der Konstruktion und Mechanik einem Modell aus dem „Leipziger Architectur-, Kunst- und Seulen-Buch”, einem Vorlagenstichwerk von Johann Christian Senckeisen aus dem Jahr 1707. Die konkrete Gestaltung dagegen ist der Vorlage nicht entnommen, die schlanken gedrehten Säulen und grazileren Proportionen verweisen auf eine Herstellung in Süddeutschland.

Autor

Angelika Lindner