Kastentisch

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Der Kasten des Tisches mit einer lose aufliegenden Platte ist auf zwei geschweift ausgesägten Wangen gesetzt. Zwei Längsholme sind durch die Wangen gesteckt und festgekeilt, sie verbinden und stabilisieren die Unterkonstruktion. Alle Außenseiten des Kastens sind mit Ranken in Flachschnitzerei verziert. In der Mitte einer Längsseite ist ein Wappen mit Schwert und eines mit einer Hellebarde geschnitzt. Die lose aufliegende Tischplatte hat starke hohe Gratleisten, sie verhindern ein Verschieben in Längsrichtung. Der Kasten kann zur Aufbewahrung nur genutzt werden, wenn die Platte hochgehoben, geklappt oder in Querrichtung verschoben wird. Auffallend ist, dass nicht nur die Tischplatte, sondern der gesamte Tisch aus Ahorn gefertigt ist. Bei bescheideneren Ausführungen besteht das Untergestell oft aus Nadelholz. Die Typus des Wangen-Kastentisches ist bereits im 15. Jahrhundert im gesamten süddeutschen Raum und Norditalien gebräuchlich und wurde bis ins 17. Jahrhundert im bürgerlichen und bäuerlichen Wohn- und Arbeitsbereich genutzt.

Autor

Angelika Lindner