Ofenplatte: Aktaion überrascht Diana beim Bade

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Die Ofenplatte aus dem Tucherschloss stammt vermutlich aus dem 16. Jahrhundert und zeigt die mythologische Geschichte der Diana und des Jägers Aktaion. Dieser überraschte eines Tages die Göttin der Jagd mit ihren Nymphen beim Baden. Sie fühlte sich durch seinen Blick beleidigt und verwandelte ihn zur Strafe in einen Hirsch, der daraufhin von den eigenen Jagdhunden verfolgt und getötet wurde. Die Ofenplatte zeigt Aktaion im Augenblick seiner Verwandlung, wobei ihm gegenüber Diana mit ihren Nymphen zu sehen ist. Sie zeichnet sich durch den Halbmond auf ihrer Stirn aus. Der Eisenguss, ursprünglich für den rein zweckmäßigen Gebrauch, findet ab dem 15. Jahrhundert auch in den Künsten Verwendung. Dort wird das Eisen hauptsächlich in reliefgeschmückten Ofen- und Grabplatten verarbeitet. Ab der Mitte des 16. Jahrhunderts treten profane Themen in den Fokus. Sie bieten die Möglichkeit, neue Bildbedürfnisse zu befriedigen, beispielsweise durch Darstellungen von Kriegs- und Jagdszenen, aber auch von religiösen und mythologischen Themen. Im 18. und 19. Jahrhundert findet das Material dann in Denkmälern und Schmuck Verwendung.

Autor

Anja Falderbaum