Tisch mit Serpentinplatte

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Die große Tischplatte aus Serpentinstein wird von einem breiten Rahmen aus Eiche umfasst, der an den Außenkanten in einem Wechsel von Rosetten und vier Stabrillen geschnitzt ist. Die Steinplatte liegt auf einem Gitter aus 13 cm breiten, untereinander verzapften Kieferbrettern. An den Schmalseiten des Tisches verstärken zusätzlich Grat- und breite Eichenleisten den Rahmen, um die schwere Serpentinplatte zu halten. Die gerahmte Steinplatte liegt dann lose auf einem Untergestell aus vier Balusterbeinen mit geschnitzten Stoffdraperien auf. Die Beine sind untereinander mit starken Fußrasten, oben mit geschweift ausgesägten Zargen verbunden und stehen auf gedrückten Kugelfüßen. Die Zargenbretter mit Beschlagwerkornament in Flachschnitzerei sitzen zwischen und auf Höhe der geschnitzten Masken über den Balusterbeinen. Der Typus des rundum verzierten Tisches, insbesondere mit einer Platte aus Stein, diente vor allem der Repräsentation und stand meist in der Mitte des Raumes. Der Einsatz von Stein war auch beliebt wegen der größeren Strapazierfähigkeit gegenüber Feuchtigkeit im Gegensatz zum Holz. Die gedrungene Form des Tischgestells, die weit heruntergezogenen Zargen mit Beschlagwerkornament und das verwendete Eichenholz sind Merkmale von vergleichbaren Tischen des 17. Jahrhunderts aus den Niederlanden oder Norddeutschland.

Autor

Angelika Lindner