Lesepult

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Die Buchauflage des historistischen Lesepults ist wie ein aufgeschlagenes Buch in zwei Flächen gegliedert, diese sind mit einem flachen Gitterwerk von Maßwerkornamenten in Fischblasenform belegt. Die konstruktiven Querbretter unter der Auflage zeigen farbig unterlegtes Maßwerkdekor, ebenfalls aus aneinandergesetzten Fischblasen. Die gesamte Konstruktion und das Maßwerk des Pults sind maschinengefertigt, dagegen besitzen die Seiten handgeschnitzte Reliefs aus Lindenholz. In deren Mitte befindet sich jeweils das Tucherwappen auf der einen Seite mit Akanthusblättern, auf der anderen mit Rosenblättern umrankt. An den äußeren Längskanten der Auflage sind je zwei Holzknöpfe angebracht, die Schrauben imitieren. Vermutlich sind sie eine Anspielung auf die Leisten, die es zum Festhalten der Buchseiten auf Lese- oder Schreibpulten gab und die beim Wechsel der Seiten gelöst und wieder befestigt werden konnten. Bei diesem Pult sind dem Anschein nach in die vorgefertigte Konstruktion mit neugotischer Verzierung die Tucherwappenreliefs eingesetzt worden. Das Lesepult erhält damit sozusagen einen Stempel der Patrizierfamilie Tucher.