Kinderbildnis der Magdalena Karoline Maria Helene Tucher (1848–1921)

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Johann Maar (1815–1869) malte dieses ganzfigurige Kinderporträt von Magdalena Karoline Maria Helene Tucher (1848–1921) wohl um 1859. Das etwa 11-jährige Mädchen in grauem Kleid sitzt in einer idyllischen Laube, inmitten eines Waldes. In den Händen hält sie eine Blumengirlande. Helene (so ihr Rufname) trägt die Haare elegant hochgesteckt zu einer Zopffrisur. Durch das Geäst wird links der Blick auf ein turmartiges Schloss frei. Sicher ist der namensgebende Herrensitz der Freiherrn von Tucher, Schloss Simmelsdorf im Nürnberger Land gemeint. Die charakteristischen Ecktürmchen und den Treppenturm erhielt das ehemalige Weiherhaus erst in den 1840er Jahren, also kurz vor der Geburt Helenes. Der Künstler Maar porträtierte in einem weiteren Gemälde auch ihre verstorbene Schwester Antonie (HI Gm 035). Helene und Antonie (1845–1859) waren die Töchter von Karoline (1817–1887) und Wilhelm (1810–1861) von Tucher. Die Familie der beiden Schwestern ist im Museum Tucherschloss durch mehrere Bildnisse vertreten. Im Stadtarchiv Nürnberg ist unter Aufnahmen Helenes auch ein Foto der Eltern mit zwei weiteren Geschwistern erhalten. Eventuell wurden die Ölbildnisse der Schwestern von dem sehr an der Fotografie interessierten Maar anhand von Fotos angefertigt. Anlass war vermutlich der frühe Tod Antonies im Jahr 1859. Helene selbst heiratete 1867 den Oberst Gottlieb von Schwarz (1842–1908) und überlebte ihren Mann um etliche Jahre.

Autor

Amelie Gerhard, Claudia Däubler-Hauschke