Deckelbecher mit Schlachtenszene

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Der Deckelbecher steht auf drei Klauenfüßen mit Kugeln. Die Wandung ist mit einer plastischen, getriebenen Schlachtenszene versehen, die Reiter und Fußsoldaten vor einer brennenden Stadt zeigt. Den gewölbten Deckel ziert Pfeifendekor und über einer Blütenmanschette steht als Bekrönung die kleine Figur eines Trompete blasenden Puttos auf einer Kugel. Ein Zettel im Inneren des Pokals weist darauf hin, dass der Becher 1965 ein Geschenk des Direktors des Germanischen Nationalmuseums Ludwig Grote an den damaligen Verwaltungsratvorsitzenden des Museums, Hans Christoph von Tucher (1904–1968) darstellte. Anlass der Schenkung war das 600. Jubiläum des Münzorakels von Berthold I. Tucher (1310–1379), der kinderlos 1365 Witwer wurde und mittels eines Münzorakels entschied, ob er nochmals heiraten sollte. Er vermählte sich daraufhin mit der jungen Anna Pfinzing (gest. 1381), mit der er zahlreiche Kinder hatte. Ohne diese Eheschließung wäre das Geschlecht der Tucher bereits im 14. Jahrhundert ausgestorben.

Autor

Birgit Schübel