Schellenfußbecher

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Am runden Fuß des hohen, trompetenförmigen Schellenfußbechers waren vermutlich ursprünglich drei Schellen angebracht, die derartig gestalteten Trinkgefäßen ihren Namen verliehen. Die Wandung des Bechers ist mit gravierten und punzierten Schuppen versehen, die weiß-silbern belassen sind. Die Mitte der Wandung und den Lippenrand zieren Bänder aus Blattranken. Von dem Goldschmied Ulrich Kellner (tätig 1551–1566) sind bisher nur zwei Werke bekannt, der Becher der Tucher’schen Kulturstiftung und ein Becher der 1954 im Kunsthandel war. Sein Meisterzeichen, die ligierten Buchstaben „VK“ (für UK), ist im sogenannten Nadelverzeichnis aufgeführt, ein um 1629 zusammengestelltes Verzeichnis von 293 Nürnberger Goldschmiedenamen mit jeweils zugehörigem Meisterzeichen. Das Trinken aus Scherzgefäßen wie dem Schellenfußbecher gehörte im 16. und 17. Jahrhundert zur beliebten Belustigung bei Tisch und geselligen Runden.

Autor

Birgit Schübel