Kleiner Tisch mit vier Scheinschubladen

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Der kleine Tisch hat vier schlanke Balusterbeine, sie sind untereinander mit Fußrasten verbunden und dadurch stabilisiert. Zwischen der Tischplatte und der unteren Platte zeigt jede Seite zwei Schubladenfronten mit Holzgriffen. Die Schmalseiten haben je einen echten Schubkasten und ein Schubkastenvorderstück als Blende. Eine Längsseite ist mit einer zwei Schübe vortäuschenden Blende versehen, die andere Längsseite mit einem Schubkasten, dessen Vorderstück als zweischübig mit zwei Knäufen gearbeitet ist. Unter der leicht profilierten Tischplatte befindet sich eine geschnitzte Zierleiste mit einem dem Zahnschnitt ähnlichem Ornament, ein in Oberitalien Ende des 16. und im 17. Jahrhundert viel verwendetes Schnitzmotiv. Gebrauchsmöbel mit Scheinschubladen waren in Häusern mit Dienstpersonal sehr beliebt, um sich vor Diebstahl abzusichern. Der Tisch ist bei Braun-Troppau, 1910, als zur Sammlung Tucher gehörend abgebildet und dort als Renaissancetisch aus Florenz, um die Mitte des 16. Jahrhunderts, bezeichnet.

Autor

Angelika Lindner