Kabinettscheibe mit Allianzwappen der Nürnberger Patrizierfamilien Tucher-Paumgartner-Scheurl, 1630

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Die runde Kabinettscheibe wurde zum Gedächtnis von Jobst I. Tucher (1572–1629) kurz nach seinem Tod geschaffen. Aus der Inschrift, die ihn namentlich nennt, geht die Datierung 1630 hervor. Der Wappenspruch am Rand heißt frei übersetzt: „So wie es Gott gefiel, so wurde es vollendet“. In der Wappenallianz sind vor blauem Grund unter dem Schild der Tucher die Beischilde der Ehefrauen von Jobst, Magdalena Paumgartner (Heirat 1597) und Katharina Scheurl (Heirat 1627) dargestellt. Da Jobst I. kinderlos starb und mit ihm diese Nebenlinie der Älteren Linie des Nürnberger Patriziergeschlechts erlosch, wird er im Großen Tucherbuch, der Genealogie der Familie, nur kurz in der Vita seines Vaters Adam I. (1536–1575) erwähnt. Sein Großvater Lorenz II. (1490–1554) war Bauherr des Tucher’schen Gartenschlösschens. Mit der Wappenscheibe wird an Jobst I. als dem letzten Spross seiner Linie erinnert. Sein Vermögen fiel später gänzlich an die Ältere Hauptlinie der Tucher und damit auch das Tucherschloss auf dem Gartengrundstück am Nürnberger Treibberg, Ecke Hirschelgasse.

Autor

Claudia Däubler-Hauschke