Kabinettscheibe mit Wappen der Nürnberger Patrizierfamilie Tucher

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Unzählige Rundscheiben in der Art dieses Tucherwappens befanden sich im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit in den Nürnberger Kirchen wie in den Privathäusern der Oberschicht. Sie wurden als Fensterschmuck in den Verband von Butzenscheiben eingelassen, wobei die Wappenscheiben verschiedene Funktionen erfüllten: sie konnten als eindeutig wiedererkennbare Zeichen auf patrizische Stiftungen, genealogische Zusammenhänge oder Eigentumsansprüche verweisen. Die Provenienz der vorliegenden Kabinettscheibe mit dem rückseitig radierten Rankengrund und dem flüchtig ausgeführten Wappenbild des sogenannten Mohren – zurückgehend auf den Hl. Mauritius – ist unbekannt. In den Tucherischen Monumenta, einer Zeichnungssammlung des 18. und 19. Jahrhunderts, sind eine Vielzahl heute verlorener Wappenscheiben aus den Nürnberger Kirchen und dem Umland dokumentiert.

Autor

Claudia Däubler-Hauschke