Sechsarmiger Kronleuchter mit Messingblüten

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Dieser Messingleuchter aus dem 17. Jahrhundert entspricht dem in dieser Zeit geläufigen Typus der flämischen Krone. Trotz des Namens stammen solche Leuchter nicht zwingend aus den Niederlanden. Auch Nürnberg war ein Zentrum der Messingverarbeitung. Der Schaft ist dem Typus entsprechend durch eine Abfolge verschieden voluminöser Wülste und Kehlen gestaltet, die ein deutliches, balusterartiges Profil ergeben. Auch die verhältnismäßig wuchtige Kugel, die in einen Zapfen übergeht und den Schaft nach unten hin abschließt, ist charakteristisch. Die sechs Arme sind in einer S-Form, von der an je zwei Stellen Sporne ausgehen, gebogen. Zusätzliche Stabilität garantiert das Wiederauftreffen je eines dieser Sporne auf den Kerzenarm. Der Gestaltung der Arme des Leuchters durchaus ähnlich, aber deutlich feiner gearbeitet, sind an sechs Messingspangen flächige Rosetten angebracht. Dieser Rosettenkranz diente, ebenso wie die Kugel, zur Reflexion des Kerzenlichts. Wäre der Kronleuchter blank poliert, käme der Goldschimmer des Messings zur vollen Geltung und steigerte die Lichtwirkung der Kerzen beträchtlich.

Autor

Lisa Reinhard