Epitaph für Gabriel Tucher (1526–1588)

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Das aufwändig gestaltete Epitaph ist Gabriel II. Tucher (1526–1588) gewidmet, dem Sohn von Linhart II. Tucher (1487–1568) und Katharina Nützel (um 1495–1550). Er verstarb 1588 in Frankreich, wo er als Kaufmann in Genf und Lyon tätig war. Unter Karl V. kämpfte Gabriel II. im Feldzug gegen die Türken auf dem Schlachtfeld. Das Epitaph wurde vermutlich von der Familie als Ehrung und Würdigung des Verstorbenen in Auftrag gegeben. Das große Inschriftenfeld wird von zwei Säulen gerahmt, die ein Gebälk tragen. Dieses bekrönt ein Giebelaufsatz, auf dem sich eine durch Säulen gerahmte Darstellung der Auferstehung Christi befindet. Diese wird rechts vom Tucher’schen Familienwappen und links von einem Stechhelm mit Helmzier flankiert. Als Pendant zu dieser Szene ist unterhalb der Inschriftentafel die Geschichte von Jona und dem Wal in einem Medaillon als zusätzliches Symbol für die Auferstehung zu sehen. Beide Darstellungen werden von Bändern und Akanthusblattdekor umspielt. Das Epitaph Gabriel II. Tuchers zeigt bereits die Tendenzen des nahenden Barock, Epitaphien mit immer mehr Gestaltungselementen und aufwändigen Rahmen auszuschmücken.

Autor

Anja Falderbaum