Poesiealbum der Helena Katharina Wilhelmina von Tucher (1778–1837)

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

„Denckmal der Freundschaft für gute Freunde und Freundinnen: errichtet von Helena Katharina Wilhelmina v. Tucher", so lautet der erste Eintrag des Poesiealbums. Die Mehrzahl der Erinnerungssprüche und Widmungen, die von Geschwistern, Verwandten und Freunden in das Buch geschrieben wurden, stammt aus dem Jahr 1798, beginnend am 12. Mai. Unter den Einträgen findet sich auch der Erinnerungsspruch der Mutter Maria Anna Clara Peller (1758–1804), deren Porträt im Tucherschloss zu sehen ist. Der letzte Eintrag erfolgte im März 1805 durch einen Baron von Stauff in Erlangen. Vor allem im ausgehenden 18. und im 19. Jahrhundert entstanden Freundschaftsbücher, die mit Sprüchen, Gedichten oder auch Bitten um immerwährende Freundschaft gefüllt wurden. Zu dieser Zeit waren es vor allem weibliche Inhaber von Poesiealben, die ihre Bekannten und Freunde um schriftliche Erinnerungen baten. Oftmals sind neben den Sprüchen auch kleine Kupferstiche eingefügt. Im Tucheralbum findet sich allerdings nur ein einziger Stich neben dem Eintrag des Bruders von Helena Katharina Wilhelmina vom 13. Mai 1798. Er zeigt einen Wanderer in zeitgenössischer Kleidung, der gebückt vor einem Wegweiser an einem Waldweg steht, um die darauf befindliche Abbildung zu betrachten. Der stelenartige Wegweiser ist an einer Seite mit einer Kartusche und dem Nürnberger Stadtwappen versehen. //Autorin: Birgit Schübel