Medaillen der Renaissance
Mit den Anfängen der Renaissance Ende des 14. Jahrhunderts in Italien begann eine Phase der Rückbesinnung und Wiederentdeckung der Antike. Diese wurde zum Vorbild und Ideal der italienischen Kunst des ausgehenden Mittelalters. Im 15. und 16. Jahrhundert kamen diese Entwicklungen auch im deutschsprachigen Raum zum Tragen.
Die Kunst der Renaissance spiegelt sich auch in den Medaillen wieder. So waren die frühesten Renaissancemedaillen Kopien oder Neuschöpfungen von Münzen der Antike, die zu einem beliebten Sammelgebiet der wohlhabenderen und gebildeten Schichten wurden. In dieser Zeit lassen sich auch die ersten Münzsammler mit einem wissenschaftlichen Interesse an ihren Sammlungsobjekten nachweisen. Auch die ersten Arbeiten zur Antiken Numismatik entstanden in diesem Umfeld.
Mit der Zeit wurden auch Portraitmedaillen lebender Personen angefertigt, wobei sich der Personenkreis vom Adel schnell hin zum Bürgertum erweiterte. So waren Portraits von Fürsten und Bürgern auch für die deutschen Medaillen charakteristisch; diese wurden, ebenso wie die antiken Münzen, zu Sammlungsobjekten. Allerdings dienten sie eigentlich der Selbstdarstellung oder der Ehrung des Dargestellten; gerne wurden sie auch an Freunde und Anhänger verschenkt. Erst im Laufe des 16. Jahrhunderts wurden vermehrt auch thematische Medaillen produziert, die direkt an bestimmte Kundenkreise gerichtet waren. Dadurch wurde die Medaille zu einem Phänomen, das auch breitere Bevölkerungsschichten erreichen konnte.
>> Diese Sammlung ist ein Bestand der Staatlichen Münzsammlung München.