Nachlass Philipp Apian (1531-1589) - Apianiana

Philipp Apian wurde 1531 in Ingolstadt geboren und lehrte an der dortigen Universität Mathematik. Nach seinem Übertritt zum Protestantismus musste er Bayern 1569 verlassen und wurde Professor für Astronomie und Geometrie in Tübingen, wo er 1589 starb. Er leistete mit seiner topografischen Aufnahme Bayerns eine so gründliche, vermessungstechnisch wie künstlerisch anspruchsvolle Zusammenstellung, dass sie erst von Kartografen des 18. Jahrhunderts übertroffen wurde.

Der Nachlass Apians im Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek besteht aus zwei kleinen Schachteln. Er enthält gezeichnete Ansichten von Burgen, Schlössern, Klöstern und Orten sowie von Landschaften aus dem Raum des damaligen Herzogtums Bayern, die im Rahmen der Arbeiten an den "Bayerischen Landtafeln" entstanden. Es handelt sich um Zeichnungen Apians und Holzschnitte von Jost Amman (1539-1591) (Cgm 5379(3).

Auf Apians Reisen zur Landvermessung führte er ein Notizbuch zur Entfernungsmessung (Apianana VI). Zwischen 1554 und 1563 schuf er im Auftrag Herzog Albrechts V. (reg. 1550-1759) eine monumentale Karte von Bayern im Maßstab 1:45.000. Im Zuge der Entstehung dieser Großen Karte erstellte Apian Vorzeichnungen (Cod.icon. 142(1-7), sodass Umfang und Planung des Unternehmens deutlich werden. Diese Vorzeichnungen sind vor allem deswegen bedeutend, weil die Große Karte 1782 bei einem Brand zerstört wurde.

Des Weiteren befinden sich im Nachlass der Erdglobus (Cod.icon. 129), den Apian für Albrecht V. anfertigte, eine Wappensammlung (Cgm 2287) und weitere Vorarbeiten, Manuskripte und Vorzeichnungen für die "Bayerischen Landtafeln".

>> Dieser Nachlass gehört zu der Sammlung "Nachlässe" aus dem Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek.