Nachlass Philipp Apian (1531-1589) - Apianiana

Philipp Apian wurde 1531 in Ingolstadt geboren und lehrte an der dortigen Universität Mathematik. Als Anhänger der Reformation musste er Bayern 1569 verlassen und war bis 1583 Professor für Astronomie und Geometrie in Tübingen. Er starb 1589. Er leistete mit seiner topografischen Aufnahme Bayerns eine so gründliche, vermessungstechnisch wie künstlerisch anspruchsvolle Zusammenstellung, dass sie erst von Kartografen des 18. Jahrhunderts übertroffen wurde.
Zwischen 1554 und 1563 schuf Apian im Auftrag Herzog Albrechts V. (reg. 1550-1759) eine monumentale Karte von Bayern im Maßstab 1:45.000. Diese blieb unpubliziert und wurde 1782 verbrannt. Im Druck erschienen jedoch 1568 im kleineren Maßstab die "Bayerischen Landtaflen".
Der Nachlass Apians im Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek besteht aus den teilweise erhaltenen Vorzeichnungen für die Große Karte (Cod.icon. 142(1-7), sowie aus zwei kleinen Schachteln. Sie enthalten Teile der Vorarbeiten zu der Großen Karte. Auf seinen Reisen zur Landvermessung führte er ein Notizbuch zur Entfernungsmessung (Apianana VI).
Als Ergänzung zu seinem Kartenwerk erstellte Apian eine umfassende Topographie Bayerns, die erst 1880 durch Edmund Freiherr von Oefele (1843-1902) im Oberbayerischen Archiv ediert wurde. Im Nachlass befinden sich die handschriftlichen Originale Apians (Apianiana 1, Apianiana 2, Apianiana 3, Apianiana 4), die Wappensammlung (Cgm 2287) und mehrere Ansichten von Burgen, Schlössern, Klöstern und Orten sowie von Landschaften aus dem Raum des damaligen Herzogtums Bayern. Es handelt sich um Zeichnungen Apians und nach diesen angefertigte Holzschnitte von Jost Amman (1539-1591) (Cgm 5379(3).
Des Weiteren gehört zu den Werken Apians der seinerzeit berühmte Erdglobus (Cod.icon. 129), den er 1576 für den Bibliothekssaal Herzog Albrecht V. anfertigte.
>> Dieser Nachlass gehört zu der Sammlung "Nachlässe" aus dem Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek.