Messung von Zeit und Raum: Historische Messinstrumente aus dem Deutschen Museum

Die Sammlung enthält im 3D-Verfahren digitalisierte Objekte zur Messung von Zeit und Raum aus dem Deutschen Museum. Die originalen Instrumente dieser Sammlung stehen exemplarisch für hervorragende Messinstrumente aus den vier Fachgebieten "Zeitmessung", "Astronomie", "Schifffahrt" und "Geodäsie" des Deutschen Museums.

Bei diesen handelt es sich um verschiedene historische Messinstrumente, die vom 16. bis zum 19. Jahrhundert hauptsächlich in Europa hergestellt wurden. Mit ihnen konnte sich der Mensch bei Tag und Nacht, zu Land und auf dem Wasser, in Zeit und Raum orientieren. Die für einen Breitengrad hergestellten ortsfeste Wand- bzw. Tischsonnenuhr und die tragbare Sonnenuhr mit Kompass dienten der Zeitmessung bei Tag, das Nocturnal (auch: Sternuhr) der Zeitmessung bei Nacht. Diese Sonnenuhren zeigten seit dem Spätmittelalter gleichlange Stunden (Äquinoktialstunden) an – wie die mechanischen Uhren. Gegen Ende des 16. oder Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die Äquatorial- oder Äquinoktialsonnenuhr entwickelt, deren Zifferblatt bzw. -ring äquatorparallel eingerichtet wurde.

Mit einer gewichtsgetriebenen mechanischen Räderuhr mit Spindelhemmung mit Waag oder Unruh ließ sich die Zeit unabhängig vom Wetter (Sonne, Mond, Sterne) messen, doch war ihre Ganggenauigkeit bis zur Entwicklung des frei schwingenden Pendels (für Großuhren) bzw. der Spiralfederunruh (für Kleinuhren) durch den niederländischen Naturphilosophen und Mathematiker Christiaan Huygens (1629–1695) im 17. Jahrhundert nur gering. Noch bis ins 19. Jahrhundert wurden Sonnenuhren verwendet, um Räderuhren zu justieren.

Mit den im 18. Jahrhundert entwickelten Winkelmessinstrumenten Sextant und Oktant ließ sich z.B. von Seefahrern der geografische Breitengrad des Aufenthaltsortes ermitteln. Zur astromischen Navigation mussten über einen Spiegel Horizont und Gestirn angepeilt werden. Die Instrumente wurden auch für die Landvermessung eingesetzt.

Das von der Antike bis in die Frühe Neuzeit in Afrika und Europa verwendete Astrolabium war ein Universalinstrument, mit dem sich u.a. die Zeit und Höhen messen sowie der geografische Breitengrad und das Datum ermitteln ließen.

>> Diese Sammlung ist ein Bestand des Deutschen Museums von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik.