Staats- und Stadtbibliothek Augsburg

Die Staats- und Stadtbibliothek Augsburg ging aus der 1537 gegründeten Stadtbibliothek hervor. Heute ist sie Regionalbibliothek für Augsburg und Bayerisch-Schwaben sowie Forschungsbibliothek zur Reichsstadt Augsburg, zu Bayerisch-Schwaben und zur Wissensgeschichte der Frühen Neuzeit.

Weitere Schwerpunkte bilden die Sammlungen zu Mozart, Brecht sowie zum Suizid (begonnen 1928/29 mit dem Erwerb der Selbstmord-Bibliothek des Augsburger Zeitungsredakteurs Dr. Hans Rost). Außerdem besitzt sie Sonderbestände von Flugschriften, Personalschriften, Dissertationen und grafischen Blättern mit Porträtsammlung.

Bald nach ihrer Gründung wurde die Augsburger Stadtbibliothek durch den Ankauf von rund 100 griechischen Handschriften in Venedig, kontinuierliche Neuerwerbungen sowie später durch Bücher aus dem Nachlass Markus Welsers (1558-1614) zu einer der bedeutendsten Sammlungen des Reiches. 1563 erhielt sie ein eigenes Gebäude, einen der ersten frei stehenden Bibliotheksbauten Deutschlands. Im Jahre 1575 veröffentlichte der Bibliothekar Hieronymus Wolf zu den griechischen Codices den ersten gedruckten Handschriftenkatalog einer Bibliothek überhaupt; 1600 erschien unter Georg Henisch der erste Gesamtkatalog einer Bibliothek in Deutschland.

Den tiefsten Einschnitt bedeuteten für die Bibliothek die Säkularisation und die Mediatisierung der Reichsstadt. 1806 mussten die wichtigsten Handschriften und viele seltene Drucke an die Münchner Hofbibliothek abgegeben werden. Im Gegenzug sollte eine Kreisbibliothek gegründet werden, welche die Bücher der aufgelösten Augsburger und schwäbischen Klöster aufnehmen sollte. 1811 begann die Zusammenführung der verbliebenen Bestände in die Vereinigte Königliche Kreis- und Stadtbibliothek; hinzu kamen auch Bücher des Augsburger Jesuitenkollegs (mit Teilen der Bibliothek des Humanisten Konrad Peutinger), des Evangelischen Kollegs bei St. Anna und der Eichstätter Hofbibliothek (mit Beständen aus dem Besitz des Humanisten Albrecht von Eyb).

1893 bezog die Bibliothek das heutige Gebäude an der Schaezlerstraße, einen Bücherpalast mit zwei Präsentationsräumen für die Kostbarkeiten nicht nur aus Deutschland und Europa, sondern auch aus dem Orient und aus Asien, die bis in die 1960er-Jahre dort ausgestellt wurden. Im Oberen Cimeliensaal wird noch heute die berühmte Einbandsammlung der Bibliothek präsentiert.

1941 erhielt das Haus den Namen Staats- und Stadtbibliothek, der auf die Eigentumsverhältnisse Bezug nimmt. Von 1898 bis 2012 war die Stadt Augsburg Unterhaltsträger, mit staatlichem Zuschuss. 2012 wurde die Staats- und Stadtbibliothek Augsburg verstaatlicht; seitdem sind Sanierung und Erweiterung in Planung.

Die Staats- und Stadtbibliothek Augsburg ist der Bayerischen Staatsbibliothek nachgeordnet.

Sammlungen der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg in bavarikon

Kontakt

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