Münzen der römischen Antike

Die Münze der römischen Antike ist ein Denkmal mit Aussagen staatlicher, politischer, rechtlicher, religiöser, mythologischer, ästhetischer, paläographischer – überhaupt kultureller Art und wird damit zu einer staatsrechtlichen, speziell kunst-, wirtschafts- und religionsgeschichtlichen, aber auch allgemein historischen Quelle. Namen, Porträts, wie auch die offiziellen Titel vieler römischer Kaiser und Usurpatoren sind uns oft nur über die unter ihrer Herrschaft geprägten Münzen überliefert. Ebenso ist das Erscheinungsbild einer Vielzahl der architektonischen Glanzwerke des alten Roms heute nur mehr anhand der Rückseitenbilder der Münzen aus der römischen Antike rekonstruierbar. Abbildungen staatstragender Gottheiten bzw. göttlicher Personifikationen liefern uns Einblicke in das breite Feld der römischen Religion sowie in das Selbstverständnis des antiken Staates.

Dabei hinkte die Tibermetropole in ihrer monetären Entwicklung dem griechischen Währungssystem noch bis in das frühe 3. Jh. v. Chr. weit hinterher. Schon bald sollten es die Münzmeister der Republik jedoch verstehen, das Münzbild aktiv für die eigenen politischen Ziele einzusetzen. Doch erst mit Caesars Adoptivsohn Octavian, dem späteren Augustus (31 v. Chr. – 14 n. Chr.), fand die Münze den Politiker, der es wie kein anderer verstand, ihre Verwendung zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung zu perfektionieren. Tagespolitik wurde zumeist über die Rückseitenbilder propagandistisch aufbereitet, während die Vorderseite dem Princeps bzw. den Angehörigen des Kaiserhauses vorbehalten blieb.

Das trimetallische Münzwesen der römischen Kaiserzeit bestehend aus goldenen, silbernen und bronzenen Prägungen, blieb bis zu den inflationären Entwicklungen in der sogenannten Reichskrise des 3. Jahrhunderts n. Chr. stabil. Die breit aufgefächerte Gestaltung wich einem zumeist starren Antlitz des Kaisers bei einer vergleichsweise überschaubaren Anzahl von Rückseitenthemen. Mit Konstantin dem Großen (306−337 n. Chr.) hielt nun auch christliche Symbolik Einzug in die Münzprägung. Von der einstigen Wirkmächtigkeit der römischen Münzen zeugen die Imitationen der germanischen Stämme, als Westrom bereits untergangen war. Dem Material und der Erscheinung nach handelt es sich um römische Goldmünzen, die Umschrift wurde jedoch oftmals zur reinen Buchstabenreihung ohne System, wenn der Stempelschneider dem Lateinischen schon nicht mehr mächtig war.

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>> Dieser Bestand ist ein Teil der Sammlung "Münzen der Antike" der Staatlichen Münzsammlung München.