Das Römer Museum Weißenburg, ein Zweigmuseum der Archäologischen Staatssammlung

Nach vier Jahren Planungszeit und zweijähriger Schließung wurde das Römer Museum Weißenburg am 10. März 2017 wiedereröffnet. Die bisherige Ausstellung war nach über dreißig Jahren Standzeit in dem historischen, großbürgerlichen Wohnhaus inmitten der Weißenburger Altstadt dringend erneuerungsbedürftig geworden. Inhaltlich war durch die 2005 erfolgte Erhebung des Limes zum UNESCO-Welterbe der Menschheit und die Verleihung des Titels eines "Schwerpunktmuseums am Welterbe Limes" an das Weißenburger Museum ein weiterer Anlass gegeben, den veränderten und gestiegenen Ansprüchen durch eine Modernisierung nachzukommen. Die grundlegende Sanierung des denkmalgeschützten Bauwerks übernahm die Stadt Weißenburg als kommunaler Museumspartner. Für die museale Inneneinrichtung und die Ausstellungskonzeption war die Archäologische Staatssammlung zuständig. Die Ausstellung auf 400 Quadratmetern Fläche ist zweigeteilt. Im ersten Abschnitt (1. Obergeschoss) wird der römische Limes in der Provinz Raetien thematisiert. Der zweite Abschnitt (2. Obergeschoss) ist dem berühmten römischen Schatzfund von Weißenburg vorbehalten, auf den sich ganz wesentlich der weit überregionale Ruf des Museums gründet. Das Vermittlungskonzept in der Neuaufstellung ist bewusst klassisch gehalten, denn im Museum sollte das authentische Objekt im Mittelpunkt stehen und als Stichpunktgeber für Geschichten und Geschichte dienen. Ein Medienguide liefert neben einer klassischen Hörführung auch Bildmaterial und Zusatzinformationen zu den Exponaten, die am Original nicht zu erkennen sind. Dazu gehört beispielsweise die im Bildersturm des 16. Jahrhunderts gesteinigte gotische Madonna auf der Rückseite eines römischen Altares, die andernfalls nicht zu sehen gewesen wäre. Der Medienguide bietet zudem eine komplette englischsprachige Version aller Inhalte.

>> Diese Objekte sind Teil der Sammlung "Dokumentationsfotos aus dem 19. bis 21. Jahrhundert" des Bestandes "Archäologische Funde" der Archäologischen Staatssammlung München.