Papiergeld Albaniens

Albanien stand lange unter der Herrschaft des Osmanischen Reiches. Im Jahr 1912 erlangte es schließlich die Unabhängigkeit und die Republik Albanien wurde gegründet. Während des Ersten Weltkrieges wurde Albanien von Österreich, Frankreich und Italien besetzt und der junge Staat zerfiel. Mit dem Kongress von Lushnja im Jahr 1920 wurde die Republik Albanien schließlich wiederhergestellt. Seit Staatsgründung bestanden enge Beziehungen zu Italien, die sich auch in der Papiergeldgeschichte Albaniens wiederspiegeln.

Erste Pläne für die Gründung einer Nationalbank nach der Unabhängigkeit konnten zunächst nicht verwirklicht werden. Mit Stabilisierung der politischen Lage wurde 1925 unter Beteiligung Italiens die Banca Nazionale d’Albania gegründet. Sie emittierte Banknoten in der Währung "Franka Ari". Die Beziehung zu Italien zeigt sich auf den Geldscheinen: Sie sind in albanischer und italienischer Sprache.

Im Jahr 1928 wurde die Monarchie ausgerufen und der bisherige Präsident Ahmet Zogu (1895-1961) zum König gekrönt. Als Italien 1939 ein gemeinsames Königreich errichten wollte, verweigerte sich König Zogu I. diesen Plänen. Albanien wurde daraufhin von italienischen Truppen besetzt und der König floh ins Exil. Das Militärkommando übernahm die Kontrolle über die Nationalbank und befahl, alle Noten, die in der Bank lagerten und das Portrait König Zogus zeigten, mit einem schwarzen Doppeladler zu überdrucken.

Noch vor Ende der Besetzung wurde am 24. Mai 1944 die Sozialistische Volksrepublik Albanien gegründet. Die Nationalbank wurde per Gesetz zur Staatsbank von Albanien. Im Jahr 1947 wurde der Albanische Lek zur offiziellen und einzigen Währung Albaniens bestimmt.

>> Dieser Bestand ist ein Teil der Sammlung "Papiergeld Europas" der Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung.