Papiergeld Montenegros

Das Fürstentum Montenegro erreichte 1878 die Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich und wurde 1910 zum Königreich. Eine erste eigene Papiergeldausgabe folgte 1912 durch den Staat. Nach dem Zusammenbruch Österreich-Ungarns 1918 ging Montenegro im Königreich der Slowenen, Kroaten und Serben bzw. dem Königreich Jugoslawien auf.

In Jugoslawien kursierten zunächst die Banknoten der Österreichisch-Ungarischen Bank. Sie wurden vom Finanzministerium mit einem Stempel versehen. Diese Scheine wurden schließlich gegen neue Staatsnoten des Finanzministeriums eingetauscht. Im Jahr 1920 wurde die Nationalbank von Serbien per Gesetz umgewandelt in die Nationalbank des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen. Sie emittierte Banknoten in der ebenfalls 1920 eingeführten Währung Dinar. Der Name der Bank wurde 1929 in Nationalbank des Königreichs Jugoslawien geändert. Mit der Besetzung Jugoslawiens durch deutsche Truppen 1941 wurde die Nationalbank liquidiert.

Deutschland und Italien besetzten 1941 das Königreich Jugoslawien. Die Regierung und der König gingen ins Exil nach London. Das Staatsgebiet wurde zersplittert: Während Slowenien zwischen Deutschland, Italien und Ungarn aufgeteilt wurde, blieb Serbien als Vasallenstaat militärisch besetzt. Kroatien mit Bosnien und Herzegowina wurden als "Unabhängiger Staat Kroatien" vereinigt. Serbien und Kroatien emittierten in dieser Zeit jeweils eigene Banknoten.

Nach Kriegsende wurde 1945 die Föderative Volksrepublik Jugoslawien mit den sechs Teilrepubliken Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro und Mazedonien gegründet. Zunächst emittierte der Staat Geldscheine, ab dem Jahr 1946 gab die eigens errichtete Nationalbank der Föderativen Volksrepublik Jugoslawien Banknoten aus.

>> Dieser Bestand ist ein Teil der Sammlung "Papiergeld Europas" der Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung.