Papiergeld Serbiens

Das Fürstentum Serbien wurde im Jahr 1817 errichtet. Zunächst blieb es noch Teil des Osmanischen Reiches, die volle Unabhängigkeit konnte 1878 erlangt werden. Wenige Jahre später, 1882, wurde das Königreich Serbien gegründet. Es bestand bis 1918 und ging dann im Königreich der Slowenen, Kroaten und Serben bzw. dem Königreich Jugoslawien auf.

Die wechselvolle Geschichte Serbiens spiegelt sich in den Papiergeldausgaben wider. Eine erste Papiergeldausgabe erfolgte 1876 durch das Fürstentum. Die Geldscheine zeigen die Regenten des Fürstenhauses Obrenović. Das Haus Obrenović war Begründer des serbischen Fürstentums und regierte Serbien von 1815 bis 1842 und 1858 bis 1903. Nach der Gründung des Königreiches Serbien emittierte die Serbische Nationalbank Banknoten.

In Jugoslawien kursierten zunächst die Banknoten der Österreichisch-Ungarischen Bank. Sie wurden vom Finanzministerium mit einem Stempel versehen. Diese Scheine wurden schließlich gegen neue Staatsnoten des Finanzministeriums eingetauscht. Im Jahr 1920 wurde die Nationalbank von Serbien per Gesetz umgewandelt in die Nationalbank des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen. Sie emittierte Banknoten in der ebenfalls 1920 eingeführten Währung Dinar. Der Name der Bank wurde 1929 in Nationalbank des Königreichs Jugoslawien geändert. Mit der Besetzung Jugoslawiens durch deutsche Truppen 1941 wurde die Nationalbank liquidiert.

Deutschland und Italien besetzten 1941 das Königreich Jugoslawien. Die Regierung und der König gingen ins Exil nach London. Das Staatsgebiet wurde zersplittert: Während Slowenien zwischen Deutschland, Italien und Ungarn aufgeteilt wurde, blieb Serbien als Vasallenstaat militärisch besetzt. Kroatien mit Bosnien und Herzegowina wurden als "Unabhängiger Staat Kroatien" vereinigt. Serbien und Kroatien emittierten in dieser Zeit jeweils eigene Banknoten.

Nach Kriegsende wurde 1945 die Föderative Volksrepublik Jugoslawien mit den sechs Teilrepubliken Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro und Mazedonien gegründet. Zunächst emittierte der Staat Geldscheine, ab dem Jahr 1946 gab die eigens errichtete Nationalbank der Föderativen Volksrepublik Jugoslawien Banknoten aus.

>> Dieser Bestand ist ein Teil der Sammlung "Papiergeld Europas" der Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung.