Beleuchtung in der Synagoge

Diese Schalenlampe mit Öse wurde im Rahmen umfangreicher Ausgrabungen auf dem Gebiet des ehemaligen Judenviertels, des heutigen Neupfarrplatzes, in den 1990er Jahren gefunden. Die Lampe wurde wohl im 15. bzw. frühen 16. Jahrhundert aus Ton geformt. Gefunden hat man sie im Bereich der Synagogen-Vorhalle, in der sie vermutlich zur Beleuchtung gedient hat. Auffällig ist die ungewöhnliche Durchbohrung einer Randerhöhung gegenüber der Schnauze, die üblicherweise für das Einlegen des Dochtes vorgesehen war. Vermutlich konnte man einen Faden oder einen dünnen Lederriemen durch die Öse ziehen, der auf der anderen Seite die Schnauzenmündung umfasste und somit eine austarierte Aufhängung des Öllämpchens ermöglichte.

Nimmt man an, dass Albrecht Altdorfers Ansichten der Synagoge der Realität entsprachen – wofür die archäologischen Funde sprechen –, so gab es nur wenig Tageslicht in der Synagoge. Demzufolge war eine Beleuchtung durch Lämpchen oder Kerzen notwendig, um genug Licht für den Gottesdienst zu haben.