Kriegssammlung 1914-1918 von Wilhelm Beck

Das Museum Oberschönenfeld erhielt 1988 eine Sammlung von rund 1.500 Objekten als Schenkung, die der in Nürnberg tätige Lehrer Wilhelm Beck (1881–1967) hauptsächlich während des Ersten Weltkriegs zusammengetragen hatte: In dem 1917 von Albert Buddecke publizierten Buch "Die Kriegssammlungen" ist sie als "Schul-Kriegsurkundensammlung" verzeichnet. Beck sammelte in Nürnberg sowie während seiner Kriegseinsätze, tauschte mit Sammlern, kaufte einzelne Druckerzeugnisse oder erbat sie direkt von Herstellern. Er war Mitglied in der Vereinigung der Weltkriegssammler und im Verband deutscher Kriegssammlungen.

Der überlieferte Bestand umfasst überwiegend Bild- und Schriftplakate. Kleinere Mengen Postkarten, Flugschriften und einzelne Produktkataloge ergänzen die Sammlung. Einen Schwerpunkt der 774 Objekteinheiten im Museum Oberschönenfeld bilden 170 Plakate mit Werbung für Konsumgüter, Kriegsbücher, Ausstellungen, Filme und Theateraufführungen. Ebenso zahlreich vertreten sind amtliche Bekanntmachungen, sogenannte Maueranschläge, welche die Bevölkerung z. B. zu Rohstoffsammlungen aufforderten, über den Kriegsverlauf informierten oder Beschlagnahmungen ankündigten.

Um Spenden, etwa an Weihnachten für das Rote Kreuz, warben 85 Plakate und 20 kleinere Formate – zur Teilnahme an Lotterien 23 Plakate. Der Kriegsfinanzierung dienten vor allem die in neun Serien aufgelegten Kriegsanleihen: Sie wurden durch Plakate breit beworben – hier mit 56 Belegen vertreten – außerdem durch motivgleiche Postkarten, die Beck in teils hohen Stückzahlen aufbewahrte. Kriegspropaganda mit 14 Plakaten sowie 31 überwiegend bayerische Wahl- und Revolutionsplakate aus den Jahren 1919 und 1920 runden die Sammlung ab. 825 Objekte der Sammlung mit inhaltlichem Bezug zu Nürnberg, hauptsächlich Textplakate, befinden sich seit 2011 als Bestand "A 101 – Plakatsammlung Beck" im Stadtarchiv Nürnberg.

Karl Wilhelm Beck, 1881 in Dornstadt am Ries (Baden-Württemberg) geboren, begann 1905 seinen Dienst als Volksschullehrer bei der Stadt Nürnberg. Am 11. September 1914 wurde Beck zum Kriegsdienst eingezogen, 1916/17 sowie 1918 an der Westfront eingesetzt, unterbrochen durch Schuldienst und Aufenthalte in Sanatorium und Lazarett. Aufgrund seiner schlechten gesundheitlichen Verfassung erfolgte 1928 die Versetzung in den Ruhestand. 1945 zog er nach der Zerstörung seiner Nürnberger Wohnung wieder nach Dornstadt und übersiedelte 1957 zu seiner Tochter nach Lüneburg, wo er 1967 verstarb.

>> Diese Sammlung ist eine Bestand des Museum Oberschönenfeld.