Rouleauxdruck

Die Erfindung der Walzendruckmaschine (Rouleauxdruckmaschine) legte den Grundstein für die Industrialisierung des Textildrucks. Bereits 1783 hatte sich der Schotte Thomas Bell eine Walzendruckmaschine patentieren lassen. Zwei Jahre später lief bereits die erste, nach seinen Plänen gebaute Maschine in England. Im Gegensatz zu den erhabenen Druckstöcken, die wie Stempel funktionierten (Hochdruckverfahren), arbeiteten die Rouleauxdruckmaschinen mit Walzen, in denen die Muster eingraviert waren (Tiefdruckverfahren). Die kontinuierlich laufenden Druckmaschinen waren in der Lage, mechanisch und schnell kleinste, sehr feine Motive auf große Stoffmengen zu drucken.

Bei Schöppler & Hartmann kam erstmals 1822 eine einfarbige, aus England importierte Rouleauxdruckmaschine zum Einsatz. Um 1850 waren schon drei Maschinen in Betrieb. An ihnen arbeiteten 26 Drucker. Das Unternehmen bezog die erste mehrfarbige Maschine 1880 aus dem Elsass. Sie gehörte zu jenen Maschinen, die der Neuen Augsburger Kattunfabrik (NAK) nach dem Zweiten Weltkrieg die Wiederaufnahme der Druckproduktion erleichterten. 1950 erwarb die NAK die erste Zwölf-Farben-Druckmaschine, die damals 198.700 D-Mark kostete. 1958 liefen in der NAK 19 Rouleauxdruckmaschinen, 1965 in der gesamten Bundesrepublik noch 251. Mit der Zeit ersetzte der Filmdruck immer mehr den Rouleauxdruck, den die NAK 1981 endgültig aufgab.