Eckschrank (von zweien) in der Residenz Ansbach, Braunes Kabinett im Appartement des Markgrafen, R.7

Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

Beschreibung

Dieser Eckschrank beschreibt im Grundriss einen Viertelkreis. Der zweitürige Kasten im unteren Teil, mit seiner profilierten Deckplatte, nimmt diesen Bogen auf, wie auch die zurücktretenden Böden der dreiteiligen Etagere. Diese verschmälert sich zunehmend nach oben, weil sich das Radiusmaß der Rückwände jeweils verkleinert. Das hängt mit dem Variationsreichtum ihrer bogenförmigen Außenkanten zusammen. Wie Wellen scheinen sie sich kaskadenartig von der Spitze aus zu ergießen. Die Marketerie der Rückwände trägt zu dieser Assoziation bei: Mit ihren C-Bögen in gefiedertem Muschel- und Blattwerk , die unregelmäßige Nussbaumfelderung einrahmen, gleicht sie der Gischt von schäumendem Wasser.

Für den Umstand, dass das Innenleben eines Schrankes gerade mal beim Öffnen sichtbar wird, ist es im Fall dieses Eckschrankes recht aufwändig gestaltet.

Die Türen sind mit einfacher Marketerie versehen, jedoch zweimal rechteckig gefeldert, d.h. das dunkle Holz des Amarants setzt sich gegen das helle des Nussbaums im Fond ab. Der Boden, der den Kasten in zwei Fächer unterteilt, weist einen ähnlichen Schwung auf wie die Deckplatte oder die Böden der Etagere; die auserlesene und sehr lebendige Nussbaummaserung der Rückwände ist in jedem der vier Felder von einem Rahmen in demselben Holz, aber in ruhigerer Maserung umgeben.

Author

Sabine Seibert

Rights Statement Description

CC BY-SA 4.0