Seenotrettungskreuzer "Theodor Heuss" von Fr. Schweers

Deutsches Museum

Beschreibung

Rettungskreuzer helfen in Seenot geratenen Schiffen und ihren Besatzungen. Um den hohen Anforderungen gerecht werden zu können, vereinen sie alle Merkmale moderner Schiffstechnik. Sie sollen schnell am Einsatzort und dabei außergewöhnlich seetüchtig sein. Sie sind daher mit einem 3-Schrauben-Antrieb versehen und haben einen besonders geformten Rumpf. Für die Suche nach Havaristen sind vielfältige Navigations- und Kommunikationsmittel vorhanden. Für Einsätze in flachem Wasser kann ein Tochterboot ausgesetzt werden.

Die Schiffe der "Theodor-Heuss"-Klasse wurden in jahrelangen Versuchsreihen und Erprobungen entworfen. Sie waren Vorbild für die spätere Entwicklung von Rettungskreuzern der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Diese Gesellschaft finanziert sich nur durch Spenden, die Helfer arbeiten freiwillig mit. Gegründet im Jahr 1865, gehört sie zu den ältesten deutschen Bürgerinitiativen mit humanitärem Ziel.

Das Schiff des Deutschen Museums, ehemals "H.H. Meier", war 25 Jahre lang im Einsatz. 2500 Menschen konnten damit aus Seenot gerettet werden. Als letztes erhaltenes Schiff seiner Klasse erhielt es 1985 den Namen "Theodor Heuss". 1987 führte seine letzte Fahrt über Rhein und Main und den Rhein-Main-Donau-Kanal bis Nürnberg, von dort auf einem Tieflader ins Deutsche Museum.

Technische Daten:

Tiefgang: 1,4 m; Verdrängung ca. 60 Tonnen; Antrieb: Mittelmotor Maybach/Mercedes-Benz-Diesel, 994 kW (1350 PS); 2 Seitenmotoren Mercedes-Benz Diesel je 147 kW (200 PS) auf Verstellpropeller; Geschwindigkeit: 20 kn (37 km/h); Radaranlage, Funkpeiler, Decca-Navigator und Echolot; Besatzung: 4 Mann

Tochterboot:

Länge: 6,5 m, Breite: 2,2 m; Tiefgang: 0,6 m; Antrieb: Mercedes-Benz Diesel 25 kW (34 PS); Geschwindigkeit: 9 kn (17 km/h)

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