Normalfilmkamera "Cinématographe Lumière"

Deutsches Museum

Beschreibung

Der handliche Nussbaumkasten ist mit einem Greifermechanismus für den Filmtransport ausgestattet, der von einer Handkurbel angetrieben wird und sich gesteuert von einer exzentrischen Nockenwelle von unten nach oben bewegt. Die Stifte greifen in die Perforationslöcher zu beiden Seiten jedes Bildes ein und transportieren den Film ruckweise um jeweils ein Bild weiter; eine rotierende Blende verdeckt dabei den Strahlengang der Optik. Das Filmband befindet sich in einer hölzernen Kassette auf der Kamera und wird nach der Belichtung in einer Metallkassette im Inneren aufgespult. Bei einer Aufnahmefrequenz von 15 Bildern pro Sekunde wurden ca. 900 Bilder und damit eine Minute Film aufgenommen.

Der von Auguste und Louis Lumière entwickelte Cinématographe konnte zugleich als Aufnahme-, Kopier- und Projektionsgerät genutzt werden und war damit allen bis dahin entwickelten Geräten überlegen. Diese Kamera gilt daher als die grundlegende Erfindung, die den Beginn der Kinoindustrie markiert. (Quelle: Kemp 2017)

Technische Daten:

Typ: Normalfilmkamera

Speicher: 35-mm-Film, ca. 18 m

Bildformat: 19 × 26 mm

Objektiv: ca. 1:5/50 mm

Bildfrequenz: 1 Umdrehung 8 Bilder

Verschluss: Sektorenblende

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