Ludwig der Bayer ermächtigt den Augsburger Rat, den Juden in Augsburg „Trostbriefe“ abzunehmen

Staatsarchiv Augsburg

Beschreibung

Schuldner versuchten oftmals, die Kreditrückzahlungen an Juden zu vermeiden. So auch der Augsburger Rat: Durch dieses Privileg Ludwigs des Bayerns (geb. 1282/86, reg. 1314-1347) wurde der Rat dazu ermächtigt, den Juden sogenannte „Trostbriefe“, also das Pfand für einen Kredit, abzunehmen und diesen Kredit somit für nichtig zu erklären. Die meisten Augsburger Juden hatten wohl ohne Gegenwehr die Trostbriefe herausgegeben – mit Ausnahme von vier wohlhabenden jüdischen Kreditgebern, darunter Jacob Lamb, Angehöriger einer angesehenen und wohlhabenden Familie, und die Schulmeisterin Sprinzin, die Ehefrau des Schulmeisters der jüdischen Gemeinde. Im Privileg verfügt der Kaiser deshalb, dass diese vier Juden nicht freigelassen werden sollten, bis sie die Briefe herausgegeben hätten.

Author

Gabriele Schaffner

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