Deckelvase

Graf-Luxburg-Museum

Hinweis

Dieses Objekt stammt aus kolonialen Kontexten und bedarf einer Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte. bavarikon zeigt dieses Objekt, um unter anderem eine kritische, sensible Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte zu ermöglichen und zu fördern. Die Bayerische Staatsbibliothek als Betreiberin von bavarikon weist darauf hin, dass die Erwerbung des Objekts durch die besitzende bzw. bestandshaltende Institution oder Vorgängerinstitutionen bzw. Personen nach heutigen Maßstäben möglicherweise unethisch oder unrechtmäßig erfolgt sein kann.

Beschreibung

Deckelvase aus Porzellan in leicht gelängter Balusterform. Die geschweifte Wandung mit kräftiger Schulter, kurzem geraden Hals und Deckel in Glockenform mit Knauf in Form einer Lotus-Knospe. Heller schwerer Scherben unter weißer transparenter Glasur. Die umlaufende, kräftige Bemalung in Unterglasur-Blau und in den leuchtenden Überglasur-Farben Eisenrot, Grün, Gelb, Aubergine und schwarze Konturen (wucai). Dargestellt ist eine Audienz bei der Kaiserin. Die Kaiserin im gelben Gewand, und begleitet von Hofdamen, empfängt einen hohen Würdenträger, über den ein Diener einen Ehrenbaldachin hält, hinter ihm ein weiterer Diener mit dem Gastgeschenk, einem in rote Seide gehüllten länglichen Gegenstand. Stellschirm und Möbel im Hintergrund deuten einen Palast-Innenraum an. Auf der Rückseite der Vase ist eine Terrasse mit Wolken, Felsen und Büschen gemalt. Die Schulter verziert mit einer Bordüre im "geborstenes Eis"-Muster in Unterglasur-Blau. Der Hals verziert mit blühenden Zweigen und stilisierten Felsen, der Deckel mit Knaben in angedeuteter Landschaft. Die Unterseite unglasiert. Der Sockel ist festgeklebt. Die Vase ist ein charakteristisches Beispiel für die Porzellanmalerei der sog. Übergangszeit (Transitional) in den "Fünf Farben" (wucai) in der Mitte des 17. Jahrhunderts.