Tisch

Graf-Luxburg-Museum

Hinweis

Dieses Objekt stammt aus kolonialen Kontexten und bedarf einer Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte. bavarikon zeigt dieses Objekt, um unter anderem eine kritische, sensible Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte zu ermöglichen und zu fördern. Die Bayerische Staatsbibliothek als Betreiberin von bavarikon weist darauf hin, dass die Erwerbung des Objekts durch die besitzende bzw. bestandshaltende Institution oder Vorgängerinstitutionen bzw. Personen nach heutigen Maßstäben möglicherweise unethisch oder unrechtmäßig erfolgt sein kann.

Beschreibung

Dynastie (1644-1911), in China gefertigt. Dort erwarb Graf Karl (1872-1956) den Tisch. Die Deckplatte und Kehlung des Tisches wurden aus Hartholz, vermutlich dunklem Zitan-Holz, hergestellt. Die Beine und Zargen sind wohl aus Hongmu-Holz geschreinert. Chinesische Möbel aus Zitan-Holz gelten bis heute als besonders wertvoll. Farbe, Struktur und Geruch des seltenen Holzes galten als schön.

Der Typ des Tischs wird als Baxianzhuo bezeichnet. Er besteht aus einer Rahmenkonstruktion. In diese sind vier gerade Beinen mit Pferdehuffüßen gezapft. Wie für chinesische Möbel üblich, wurde bei der Herstellung des Tisches weder Leim noch Nägel verwendet. Durch Zargen wird die Konstruktion stabilisiert. Diese sind mit je zwei Schubladen versehen, die eingelegte Cloisonné-Paneele auf türkisblauem Grund und blütenförmig gegossene Silberknäufe tragen. Zwei weitere Cloisonné-Paneele verzieren jeweils die Ecken der Zargen. Die Tischplatte, eine spätere Ergänzung, ist leicht erhöht angebracht. Die eingezogene Kehlung unter ihr ist mit einem feinen, durchbrochen geschnitztem Rankendekor und ornamentalem Reliefdekor geschmückt.

Vergleichbare Möbel mit Einlagen aus Stein, Jade oder Cloisonné wurden seit der Qing-Zeit am Kaiserhof populär. 1949 vermerkte Karl Graf von Luxburg in seinem Notizbuch folgende Gedanken zum Tisch: "Ein tse-tan Tisch, geschnitzt, mit Émail-Medaillons."