Hinweis
Dieses Objekt stammt aus kolonialen Kontexten und bedarf einer Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte. bavarikon zeigt dieses Objekt, um unter anderem eine kritische, sensible Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte zu ermöglichen und zu fördern. Die Bayerische Staatsbibliothek als Betreiberin von bavarikon weist darauf hin, dass die Erwerbung des Objekts durch die besitzende bzw. bestandshaltende Institution oder Vorgängerinstitutionen bzw. Personen nach heutigen Maßstäben möglicherweise unethisch oder unrechtmäßig erfolgt sein kann.
Beschreibung
Die Buddha-Skulptur wurde in China während der Ming-Dynastie (1368-1644) hergestellt.
Die Bronze mit Lackfassung war ursprünglich vergoldet und in blauer Farbe gestaltet. Reste hiervon sind auf den Haarlocken zu sehen. Dargestellt ist der Buddha der Heilung Bhaisajyaguru, der eine blaue Körperfarbe hat. Die Figur sitzt im Lotossitz (padmasana) auf einem doppelten Lotusthron. Dieser ist passgenau, ebenfalls aus Bronze und wurde separat gegossen.
Charakteristisch für die Ming-Zeit ist das breite Gesicht des Buddha. Das Obergewand (kāṣāya) ist weich über den Oberkörper gelegt und belässt die nackte Brust sichtbar. Die Ränder der Kleidung sind mit floralen Ornamenten graviert. Die Fußsohlen des Buddha zeigen das eingravierte Rad der Lehre (falun). In der linken Hand hält der Buddha eine Medizinschale mit drei Myrobalanfrüchten. Mit der rechten Hand führt der Buddha die Geste der Lehrdarlegung (vitarkamudra) aus. Gleichzeitig hält er eine weitere Myrobalanfrucht zwischen Daumen und Zeigefinger. Dem buddhistischen Glauben nach haben drei Myrobalanfrüchte die Kraft, die drei inneren Gifte Gier, Hass und selbstverschuldete Unwissenheit auszugleichen. Demnach heilt der Medizin-Buddha Krankheiten, die durch diese verursacht werden.
Karl Graf von Luxburg (1872-1956) schrieb in seinem Notizbuch von 1949 folgende Gedanken zur Skulptur des Bhaisajyaguru: "Herrlicher heilender Buddha, Bronze, Ming, ehemals vergoldet, verräuchert, auf Lotos."
Autor
Museen Schloss Aschach