Kerzenhalter

Graf-Luxburg-Museum

Hinweis

Dieses Objekt stammt aus kolonialen Kontexten und bedarf einer Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte. bavarikon zeigt dieses Objekt, um unter anderem eine kritische, sensible Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte zu ermöglichen und zu fördern. Die Bayerische Staatsbibliothek als Betreiberin von bavarikon weist darauf hin, dass die Erwerbung des Objekts durch die besitzende bzw. bestandshaltende Institution oder Vorgängerinstitutionen bzw. Personen nach heutigen Maßstäben möglicherweise unethisch oder unrechtmäßig erfolgt sein kann.

Beschreibung

Plastisch modellierter Kerzenhalter aus Cizhou-Steinzeug in Form eines sitzenden Tigers auf einer Trommel. Brauner Scherben unter einer cremefarbenen Engobe mit feinem Craquéle und dünner glänzender transparenter Glasur mit eisenbraunem und schwarzem Pinseldekor. Die naturalistisch modellierte Figur des Tigers mit weit geöffneten Augen und leicht geöffnetem Maul. Um die Brust verläuft ein Behang mit plastisch modellierten Quasten. Auf dem Rücken trägt das Tier einen plastisch geformten Kerzenhalter. Dieser ist versehen mit einem Messingdorn, zum Tragen der Kerze. Bei vergleichbaren Cizhou-Tigerfiguren sind die eigentlichen Vorrichtungen zur Aufnahme der Kerze oder der Räucherstäbchen größer und mit Schaft. Der Kerzenhalter wurde vermutlich beschnitten und der Messingdorn ist eine spätere Hinzufügung und nicht chinesisch. Tiger gelten in China als Beschützer und sind häufig paarweise als Wächterfiguren dargestellt. Trommeln riefen früher zum Kampf. Die Verbindung von Tigern auf Trommeln ist bereits auf Ritualgefäßen aus der frühen Bronzekunst Chinas bekannt. Figürliche Kerzenhalter oder Halter für Räucherstäbchen aus Cizhou-Steinzeug sind seit der Ming-Zeit überliefert und dienten als Objekte vor Kultbildern und an Altären. Vergleichbare Objekte befinden sich im Hebei Cizhou Kiln Museum und werden auf die Qing-Zeit datiert.