Die Äbtissinnen von Gandersheim von 853 bis 1767 - LBC Ms 83 : handgemalte Stammtafel der Äbtissinnen mit Lebensdaten, Wappen und Stammbaum der Abtissinnen Elisabeth Ernestine Antoinette (1681-1766), Prinzessin von Sachsen-Meiningen (inthron. 1713), und Therese Natalie (1728-78), Prinzessin von Braunschweig-Wolfenbüttel (inthron. 1767)

Landesbibliothek Coburg

Beschreibung

Das Reichsstift Gandersheim war seit dem 9. Jahrhundert ein höchst exklusives Damenstift. Von Beginn an ermöglichte ein solches geistliches Umfeld unverheirateten Frauen aus den hochrangigsten Fürstenhäusern ein vergleichsweise eigenständiges, oft der Wissenschaft, Kultur und Bildung gewidmetes Leben. Umgewandelt in ein evangelisches Damenstift, überstand Gandersheim die Reformation und existierte bis in die Napoleonische Zeit. Auf dem Blatt sind die Lebensdaten und Wappen aller Äbtissinnen bis 1778 zu finden. Zu ihnen gehörte auch die Meininger Prinzessin Elisabeth Ernestine Antonia (1681-1766). Sie führte im frühen 18. Jahrhundert das Leben einer kunstsinnigen Barockfürstin und richtete im Gandersheim zugehörigen, zum Schloss umgebauten Kloster Brunshausen eine bedeutende Bibliothek ein. Teile davon befinden sich heute in der Landesbibliothek Coburg. Sie sind das, was der Gandersheimer Dechantin Caroline Ulrike Amalie von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1753-1829) nach der Säkularisation 1802 von ihren Aussichten auf die Äbtissinnenwürde geblieben war. Ausgestattet mit einer jährlichen Pension, lebte sie danach noch fast 30 Jahre in ihrer Geburtsstadt Coburg. Die mitgebrachten Bücher, viele davon mit Exlibris der Äbtissinnen Elisabeth Ernestine Antonia von Sachsen-Meiningen (1681-1766) oder Therese Nathalie von Braunschweig Wolfenbüttel (1728-1778), gelangten in die Herzogliche Hofbibliothek. Aus ihr ging 1919 die heutige Landesbibliothek Coburg hervor. Datum: 2018

Author

Silvia Pfister

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