Mundus Iovialis Anno M.DC.IX. Detectus Ope Perspicilli Belgici, Hoc est, Quatuor Jovialium Planetarum, Cum Theoria, Tum Tabulae, Propriis Observationibus Maxime Fundatae, Ex Quibus situs illorum ad Iovem, ad quodvis tempus datum promptissimè & facilimè supputari potest

Staatliche Bibliothek Ansbach

Beschreibung

Der markgräfliche Hofmathematicus und -astronom Simon Marius aus Gunzenhausen entdeckte in Ansbach im Januar 1610 zeitgleich mit Galileo Galilei die vier großen Jupitermonde, mit Hilfe des gerade neu entwickelten Fernrohrs. Er publizierte seine Ergebnisse aber erst 1614 im hier gezeigten Werk 'Mundus Iovialis'. Durch Galileis Bezichtigung des Plagiats wurde der Ruf des fränkischen Forschers nachhaltig geschädigt. Die Wissenschaft des 20. Jahrhunderts zeigte jedoch, dass Marius völlig selbstständig forschte und ihm lediglich durch die späte Veröffentlichung seiner Entdeckung der Ruhm entging. Er hat als erster Europäer den Andromedanebel beschrieben. Seine Beobachtungen am Himmel waren zudem genauer als diejenigen Galileis. So stellte er zum Beispiel fest, dass sich die Helligkeit der Monde ändert, und berechnete Tabellen für 1608 bis 1630. Markgraf Georg Friedrich von Brandenburg-Ansbach (reg. 1543-1603) hatte ihn 1586 an die Heilsbronner Fürstenschule aufgenommen. 1601 konnte Marius zu Tycho Brahe nach Prag reisen. Anschließend studierte er Medizin in Padua, wo er Galilei begegnet sein dürfte. Von 1606 bis zu seinem Tod 1624 (gregorianisch: 5. Januar 1625) war er Hofastronom und -mathematicus in Ansbach. Seine Veröffentlichung 'Mundus Iovialis' ist hier in einer vergleichsweise schmucklosen Ausgabe zu sehen, es handelt sich aber um ein Exemplar der Erstausgabe. Sie enthält das einzige bekannte Bildnis von Simon Marius, versehen mit den Insignien eines Arztes, Astronomen und Mathematikers. Datum: 2018

Author

Ute Kissling

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