Schalenknaufschwert (Typ Königsdorf)

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Schalenknaufschwert (Typ Königsdorf). Schwerter wurden in der Bronzezeit häufig als Opfergaben in Gewässern versenkt. Um einen solchen Weihefund handelt es sich bei dem Schwert aus Königsdorf. Es wurde 1909 beim Torfstechen entdeckt und gehört zu den schönsten und qualitätsvollsten Schwertern jener Zeit aus Bayern. Es weist keinerlei Gebrauchsspuren auf. Die reiche und exakt ausgeführte Verzierung ist unter der braunen Moorpatina hervorragend konserviert. Nur wenige Waffenträger besaßen im Bayern des 10. Jahrhunderts v. Chr. ein solches Vollgriffschwert mit einem schalenförmigen Knauf. Diese Schwerter stellen die westlichsten Vertreter eines vor allem in Ungarn bekannten Schwerttyps dar. Obwohl das Schwert während der jüngeren Urnenfelderzeit längst als Waffe benutzt wurde, behielt es offensichtlich in Gestalt besonders reich dekorierter Schwerter auch hierzulande seine ursprüngliche Funktion als Status- oder Machtsymbol der Oberschicht.

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Archäologische Staatssammlung München

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